Wie viel Gott braucht die Schule? Über das Verhältnis von Religion und Bildung.
Interkulturalität, Religionsvielfalt, weltanschaulicher Pluralismus, Toleranz. Und mit allem soll man in der Schule beginnen! Die mit diesen Begriffen assoziierten Debatten können nicht unabhängig von der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen von Bildung verhandelt überhaupt werden zu können. Die Schule gilt dabei nicht nur als Mikrokosmos, in dem sich allgemeine gesellschaftliche Tendenzen besonders anschaulich und konzentriert spiegeln und beobachten lassen, sondern ihr wird gleichzeitig die Funktion zugeschrieben, einen Umgang mit kulturellen und religiösen Differenzen zu vermitteln und ideologische Spannungen aufzuheben.
Das Verhältnis von Religion und Bildung hat sich in westlichen Gesellschaften im Laufe der Geschichte von einer Abhängigkeit zu einer relativen Unabhängigkeit entwickelt. Doch welchen Raum soll Religion in Bildungsinstitutionen tatsächlich einnehmen? Haben Religion und Bildung überhaupt etwas miteinander zu tun oder schließen sie einander sogar aus? Liegt es tatsächlich in den Möglichkeiten und in der Verantwortung der Bildungsinstitution Schule, die in komplexen pluralen Gesellschaften erforderliche religiöse und kulturelle Vermittlungsleistung zu erbringen? Ist es heute womöglich an der Zeit, die Bildung gänzlich von der Religion zu emanzipieren? Welche Möglichkeiten bietet dabei der Ethikunterricht? Ist der Religionsunterricht obsolet und in wieweit besteht Reformbedarf?
Es sprechen:
17. Oktober 2018
Stefan Hammer (Wien)
"Schulunterricht nur über oder auch in Religion: Was verhilft zur gebildeten Selbstbestimmung?"
5. Dezember 2018
Helena Stockinger (München)
"Schule – Raum für religiöse Differenz?"
09. Jänner 2019
Ahmad Milad Karimi (Münster)
"Über den Ort des Religiösen. Eine islamische Perspektive."