Bildung als Grenzerfahrung. Die Gegenspieler: Fremdbestimmung, Abhängigkeit, Trägheit
Unter dem Titel "Bildung als Grenzerfahrung" widmete sich die Vortragsreihe im WS 17 uneingelösten pädagogischen Utopien wie Autonomie, Inklusion oder Chancengerechtigkeit. Im kommenden Sommersemester 2018 sollen jene Grenzen ausgelotet werden, an die man bei dem Versuch, pädagogische Ideale zu verwirklichen, schnell stößt und die dennoch gerne verdrängt werden. Wir möchten uns einmal den Gegenspielern von Autonomie, Mündigkeit und Leistungsbereitschaft zuwenden und Phänomene wie Konformismus, Nivellierung, Infantilisierung, Leistungsverweigerung und Heteronomie offensiv thematisieren. Wir gehen noch einen Schritt weiter und möchten provokant fragen: Wie viel Fremdbestimmung braucht eigentlich ein gelingender Unterricht? Stellen Unabhängigkeit und Freiheit tatsächlich noch erwünschte Bildungsziele dar? Und wie viel Trägheit wird in einem Lernprozess benötigt? Dabei sollen pädagogische Ideale auf ihre Gültigkeit befragt, fehlgeleitete Scheinfortschritte aufgedeckt und individuelle Grenzen sowie die Grenzen struktureller Veränderungen von Bildungsreformen untersucht werden.
Es sprechen:
25. April 2018
Robert Pfaller
"Wem nützt die Infantilisierung?"
2. Mai 2018
Sigrid Hartong
"Bildung als Verweigerung von Bildungsmonitoring? Kritische Überlegungen zu pädagogischen Scheinfortschritten einer Reform"
30. Mai 2018
Ursula Frost
"Enteignung und Verschuldung als schulisches und didaktisches Prinzip"
13. Juni 2018
Konrad Paul Liessmann
"Der faule Schüler. Bildungsverweigerung und warum es sie nicht geben darf"